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26.09.2018 (GE 18/2018, S. 1082) Was macht Mensch, wenn der Fernseher schwarz bleibt oder der Drucker nicht drucken will? Richtig: Er schaut zunächst nach, ob der Stecker in der Steckdose steckt. Was macht Ralf Schönball, beim Berliner Tagesspiegel zuständig dafür, der verhassten Immobilienbranche einmal täglich den Scheitel zu ziehen, wenn bei ihm zu Hause der Keller unter Wasser steht, weil die Hebeanlage, die das Abwasser aus der Dusche pumpt, den Dienst versagt?

Erst ruft Schönball einen Handwerker. Anschließend schreibt er darüber, wie das zur Zeit so ist, wenn man einen Handwerker braucht und keinen kriegt. Oder nur den Notdienst zum doppelten Stundenlohn mit üppiger Anfahrtpauschale. Um dann darüber zu philosophieren, dass die gefüllten Auftragsbücher der Bau- und Handwerkerbranche private Hauseigentümer gleichermaßen wie Großkunden zu Bittstellern macht. Schließlich kommt er zu der umwerfenden Erkenntnis: „Und in der Marktwirtschaft gilt: Was knapp ist, ist teuer.“ Eine Erkenntnis, die man bei Schönball vermisst, wenn er über die Mieten schreibt. Da treiben nicht Angebot und Nachfrage die Mieten, sondern die schiere Gier der Immobilienhaie. Am Ende wird Schönball angesichts Handwerkerknappheit und -wucherpreisen zum Heimwerker, kauft sich bei eBay eine neue Pumpe und macht sich daran, die alte Anlage abzumontieren. Und siehe da: Da lag doch, wie er schrieb, „tatsächlich ein gezogener Stecker neben der Waschmaschine“. Und der gehörte tatsächlich zur Pumpe. Die Gattin hatte ihn gezogen in der irrigen Annahme, dass damit der Trockner betrieben werde. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, Ralf Schönball recherchiere zu Hause genauso sorgfältig wie im Beruf.

Autor: Dieter Blümmel

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