Grundeigentum-Verlag GmbH
grundeigentum-verlag
Verlag für private und unternehmerische Immobilien
Anzeige

Archiv / Suche


Mehr für weniger - Ist das gerecht?
10.03.2008 (GE 5/2008, 286) Ernährungswissenschaftler kennen den Jojo-Effekt: Von Diät zu Diät entwickelt der Mensch eine immer größere Fresslust und Leibesfülle. Den Jojo-Effekt gibt es aber auch in der Lohnpolitik.

Mehr für weniger - Ist das gerecht?

Frank Bsirske, Chef der Gewerkschaft ver.di, löst ihn gerade wieder mal aus. Nach in paar Jahren Diät ist wieder Fresslust angesagt. Nach der Lohnerhöhungsrunde folgt erfahrungsgemäß die Preiserhöhungsrunde, dann wieder die Diät usw. Was in der Lohntüte mehr ist, frisst die Inflation beim Sparbuch gleich wieder weg. Die Älteren werden sich noch an Bsirskes Vorgänger Heinz Kluncker erinnern, der im Februar 1974 mit einem Streik der damaligen ÖTV drei Tage lang das Land lahmlegte, die 40-Stunden-Woche, ein 13. Monatsgehalt und 11 % Tariferhöhung gegen den damaligen Bundeskanzler Willy Brandt durchsetzte und damit mehr zu dessen Rücktritt beitrug als der Spion Günter Guillaume. Deutschland bezahlte wenig später mit der höchsten Inflationsrate seiner Nachkriegsgeschichte. Der gestresste Bürger fragt sich ohnehin, wieso der öffentliche Dienst eine Tariferhöhung um das Mehrfache der Inflationsrate durchsetzen will. Dafür, dass sich seine Leistungen jedenfalls nicht verbessern, sondern eher verschlechtern? Dass die Post unpünktlicher kommt, die Stundenausfälle bei den Schulen nicht weniger werden? Die Straßen nicht sauberer sind?
Autor: Dieter Blümmel