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7 % der Bevölkerung in überbelegten Wohnungen
EU-Durchschnitt bei 16 %, Polen bei beengten 41 %, Malta und Zypern glänzen mit 3 %
06.02.2019 (GE 2/2019, S. 81) 7 % der Bevölkerung in Deutschland lebten 2017 in einer überbelegten Wohnung. Das heißt, der Haushalt verfügte über zu wenige Zimmer im Verhältnis zur Personenzahl. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war die Überbelegungsquote im Vergleich zum Vorjahr stabil. In unseren Nachbarländern ist die Überbelegungsquote deutlich höher. Der EU-Durchschnitt ist mit 16 % fast zweieinhalbmal so hoch wie in Deutschland.
Als überbelegt gilt eine Wohnung, wenn es mindestens einen der folgenden Räume nicht gibt:
■ einen Gemeinschaftsraum,
■ einen Raum pro Paar, das im Haushalt lebt,
■ einen Raum pro weiterer Person ab 18 Jahren,
■ einen Raum für zwei Kinder unter zwölf Jahren,
■ einen Raum für zwei Kinder desselben Geschlechts zwischen zwölf und 17 Jahren,
■ einen Raum je Kind zwischen zwölf und 17 Jahren, wenn sie unterschiedlichen Geschlechts sind.
Beispiele für eine Überbelegung wären Wohnungen, in denen
■ sich drei Kinder ein Kinderzimmer teilen,
■ sich Bruder und Schwester, beide im Teenageralter, ein Kinderzimmer teilen,
■ Eltern das Wohnzimmer gleichzeitig als ihren Schlafraum nutzen.
Besonders von Überbelegung betroffen waren Armutsgefährdete sowie Alleinerziehende (jeweils 19 %). Erwachsene mit ausländischem Pass (17 %) lebten ebenfalls deutlich häufiger auf engem Raum als Erwachsene mit deutschem Pass (6 %). In Städten war die Bevölkerung mit 11 % rund dreimal so häufig von Wohnraummangel betroffen wie auf dem Land (4 %).
Vergleichsdaten der EU-Statistikbehörde Eurostat zeigen, dass in den Nachbarländern der Wohnraummangel im Jahr 2017 zum Teil noch deutlich größer war. So lebten z. B. in Polen 41 % der Bevölkerung in einer überbelegten Wohnung. In Österreich waren es 15 % und in Frankreich 8 % der Bevölkerung. Niedriger als in Deutschland lag die Quote in den Niederlanden (4 %). EU-weit am geringsten waren die Überbelegungsquoten in Zypern und Malta (je 3 %). Der EU-Durchschnitt betrug 16 %.
Ebenso wie in Deutschland war im EU-Durchschnitt die Überbelegungsquote unter armutsgefährdeten Personen und Erwachsenen mit ausländischem Pass (je 27 %) sowie Alleinerziehenden und ihren Kindern (23 %) überdurchschnittlich hoch.
Die Ergebnisse zur Überbelegung stammen aus der europaweiten Erhebung EU-SILC und können in der Eurostat-Datenbank im EU-Vergleich sowie nach Einkommen, nach Haushaltstyp, nach Staatsbürgerschaft und nach Verstädterungsgrad abgerufen werden. Daten für einzelne Städte und Gemeinden liegen nicht vor.


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