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An der Klientel vorbei
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20.01.2021 (GE 1/2021, S. 7) Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) für Berlin und Brandenburg, Christian Hoßbach, fordert mehr Unterstützung für Auszubildende beim Thema Wohnen. Der Mietendeckel sei nur eine Atempause, aber keine Lösung für Azubis.
Für seinen Ausbildungsreport hat der DGB vor dem Beginn der Corona-Krise im Winter 2019 900 Azubis aus Berlin und Brandenburg befragt. Danach zahlt gut ein Viertel der Azubis mit einem eigenen Haushalt in Berlin eine Kaltmiete von mehr als 600 € (Mindestausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr: 515 €). Weniger als die Hälfte der Azubis mit eigenem Haushalt kommen allein für die Miete auf. Merkwürdigerweise wünschten sich nur 80 und nicht 100 % der Azubis in Berlin und Brandenburg günstigere Mieten. Hoßbach forderte Landesprogramme für Azubi-Wohnheime – eine Forderung, die komplett an den Wünschen seiner Klientel vorbeigeht, denn nur 1 % der Befragten konnte sich mit der Vorstellung, in einer Gemeinschaftsunterkunft mit anderen Lehrlingen zu wohnen, anfreunden. Statt das zu akzeptieren, will der DGB am Image von Wohnheimen arbeiten. 65 % der Azubis möchten eine eigene Wohnung haben. Immerhin noch 26 % möchten bei den Eltern oder Verwandten wohnen. Das ist deutlich weniger als der durch Wohnungsknappheit erzwungene Ist-Zustand: Noch wohnen 65 % der Lehrlinge zu Hause. Nur 26 % leisten sich eine eigene Wohnung.
Autor: Dieter Blümmel


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